Ringanker und Stürze, Unterzüge

Stürze und Unterzüge werden zur Überbrückung der Öffnungen in den tragenden Wänden (Fenster, Türen und Öffnungen ohne Füllung) eingesetzt.
Für diese Stürze und Unterzüge lassen sich die Betonsteine des KB-BLOK-Systems, und zwar Ringankerbetonsteine mit der Höhe von 190 mm oder 390 mm, verwenden.
Es wird empfohlen, die Fensterstürze als Bestandteil des Ringankers auszuführen, d. h. dicht unterhalb der Deckenkonstruktion. In diesem Falle wird empfohlen, Ringankersteine mit einer Höhe von 190 mm (wenn sie der Tragfähigkeit genügen) zu verwenden. Ein derart gebauter Sturz schließt an einer Stelle, wo keine Öffnung ist, an den Ringanker an.
Stürze über den Türen und Unterzüge können in Ringankersteine mit einer Höhe von 190 mm armiert werden, z. B. KB 101-15 B, KB 101-15 A für die Wanddicke 150 mm, KB 101-20 A, oder KB 101-21 B usw. für die Wanddicke 200 mm (siehe Bild 1) und in die Betonsteine KB 201-20 A oder KB 201/21 B für die Wanddicke 300 mm (siehe Bild 2). Für größere Spannweiten oder Belastungen ist es möglich, die Betonsteine mit einer Höhe von 390 mm einzusetzen, z. B. KB 101-40 A oder KB 102-40 A usw. (siehe Bild 3). Werden die Stürze über den Türen und Unterzügen in einer Höhe von ca. 2 m über dem Fußboden angeordnet, werden sie nicht mit der weiteren waagerechten Konstruktionen verbunden. Werden sie aber unterhalb der Deckenkonstruktion angeordnet, wird empfohlen, wenn die Decke als Ortbetondecke ausgeführt ist, die Armierung des Sturzes und der Deckenkonstruktion zu koppeln.
Es wird die Ausführung der Stürze und Unterzüge in Ortbeton vorausgesetzt, wobei die Betonsteine bis Erhärten des Betons gestützt werden müssen. Die Armierung der Stürze und Unterzüge richtet sich nach der statischen Berechnung.

Beispiel der Armierung eines Sturzes mit der Höhe von 190 mm für die Wanddicke 200 mm

Beispiel der Armierung eines Sturzes mit der Höhe von 190 mm für die Wanddicke 300 mm

Beispiel der Armierung eines Sturzes mit der Höhe von 390 mm für die Wanddicke 200 mm

Ringanker

Ringanker versteifen das Bauwerk an seiner Außenkante und beteiligen sich an der Übertragung der waagerechten Kräfte. In der Regel werden Ringanker unter der Deckenkonstruktionen angeordnet. Es wird empfohlen, unter jeder Deckenkonstruktion und Überdachungskonstruktion einen aussteifenden Ringanker auszuführen. In manchen Fällen kann der Ringanker bei ausreichender Dimensionierung der Armierung die Funktion des Sturzes über den Fenstern oder Türen erfüllen.
Ist die Deckenkonstruktion montiert (aus Platten, Tonhohlplatten usw.) und muss der Ringanker unterhalb der Deckenkonstruktion enden, können Betonsteine mit Höhe von 190 mm, zum Beispiel 101-20 A oder KB 101-21 B usw. eingesetzt werden. Die Armierung eines solchen Ringankers erfolgt gemäß Abb. 1.

Ist die Deckenkonstruktion aus Ortbeton, können vorteilhaft die Betonsteine KB 102-40 A eingesetzt werden. Diese Betonsteine sind auf der Innenseite 190 mm und auf der Außenseite 390 mm hoch – wodurch sie gleichzeitig die Schalung für die Deckenkonstruktion bilden. In diesem Falle wird empfohlen, die Ringankerarmierung mit der Armierung der Deckenkonstruktion zu verbinden. Beispiele der Anwendung dieser Betonsteine finden Sie auf den Bildern 4a) und 4b). Ein so ausgebildeter Ringanker kann im Bereich der Öffnungen in den Sturz über dem Fenster übergehen, dessen Armierung berechnet wird.
Die Betonsteine müssen mit Stahlprofilen nach der statischen Berechnung armiert und mit Beton C16/20 verfüllt werden. Die übliche Längsarmierung des Ringankers ist 4 (ggf. 3) R 10, oder 4 (ggf. 3) R 12, Bögen R 6 und 200 mm.

Ausbildung des Ringankers mit Betonstein für Ortbetondecke

a) Decke mit Höhe von 200 mm

b) Decke mit Höhe unter 200 mm

Stürze

Stürze sind armierte horizontale Elemente, die die Öffnungen in den tragenden Innen- sowie Außenwänden überdecken.
Die Stürze wirken als Balken, die nicht nur ihr eigenes Gewicht, sondern auch die Belastung durch das Mauerwerk über den Öffnungen, ggf. der Deckenkonstruktionen tragen.

Werden Stürze durch die Deckenkonstruktion belastet (der Sturz ist ein Bestandteil des Ringankers), ist eine statische Begutachtung erforderlich.
Stürze lassen sich sehr einfach aus Ringankersteinen herstellen und es ist keine schwere Hubvorrichtung erforderlich. Die Betonsteine werden nebeneinander verlegt und bilden einen perlenkettenartigen Träger, der armiert und mit dem Beton C 16/20 ausgegossen wird. Der Sturz kann so direkt beim Bau mit Hilfe der unteren Armierungen ausgeführt werden, oder der Sturz kann auf gleiche Art und Weise vorbereitet und dann in die Konstruktion als vorgefertigter Sturz eingebaut werden.
Das minimale Auflager des Sturzes beträgt 200 mm (1/2 Modul).

Unterzüge

Ist die Ausführung eines Unterzugs aus Gründen der Grundrissaufteilung erforderlich, kann er auf zwei Weisen ausgeführt werden. Es ist möglich, einen Ortbetonunterzug (Schalung, Armierung, Betonierung) zu verwenden, oder Ringankersteine (verlorene Schalung) zu nutzen, die zu armieren und zu betonieren sind. Beide Bauweisen werden wieder laut der statischen Berechnung durchgeführt. Mit der Koppelung der Armierungen des Unterzugs und der Deckenkonstruktion stellen wir die Höhe des wirksamen Querschnitts 400, ggf. 600 mm sicher.

Empfohlene Varianten von Ringankern und Unterzügen

I. Ringanker – Sturz 200x200 mm (150x200 mm)

Für die Ringanker und Stürze mit der Modulbreite von 200 mm kommen die Ringankersteine KB 101-20 A und KB 101-21 B zum Einsatz.
Für die Ringanker und Stürze mit der Modulbreite von 150 mm kommen die Ringankersteine KB 1001-15 A und KB 101-15 B zum Einsatz.

II. Ringanker – Sturz 300x200 mm

Die Ringanker und Stürze der Modulbreite von 300 mm und Höhe von 200 mm werden aus zwei halbierten Ringankersteinen KB 101-20 A und KB 101-21 B zusammengesetzt.

Ringanker – Sturz 200x400 mm

Für die Ringanker und Stürze der Modulbreite von 200 mm und Höhe von 400 mm werden die Ringankersteine KB 101-40 A und KB 101-2140 B benutzt.

Ringanker mit Betonstein KB 101-40 A

Ringanker mit Betonstein KB 102-40 A

Detail der Installation der Ringankersteine

Für die Stürze der Modulreihe 100 mm und die Verblender werden rostfreie Konsolen verwendet.